Gegenstand – Bürgerinformation
Worum geht es?
Ende 2020 hat die Firma Schlotterer bekannt gegeben, dass auf den Adnetfeldern eine gigantisch große neue Werkshalle gebaut werden soll! Alle wichtigen Salzburger Medien haben darüber berichtet!
Auf bestem Grünland soll laut Presseaussendung der Fa. Schlotterer eine neue Halle mit einer bebauten Fläche von 19.000 Quadratmetern (inzwischen ca. 6 Hektar) entstehen.
Zum besseren Vergleich:
Das neue Werk wird um 1/3 größer und höher als die beiden Flughafenterminals in Salzburg!
Das neue Werk ist so groß wie 650 Einfamilienhäuser!
Das Volumen der Adneter Volksschule passt 40 Mal in die neue Halle!
In den „Salzburger Nachrichten“ vom 3. Februar sagt der Firmenchef selbst: „Dass eine 140 bis 150 Meter lange und cirka 19 Meter hohe Halle (inzwischen ca. 24 Meter Höhe) nicht optimal in die Landschaft passt, ist uns klar.“ Damit ist kein Schönheitspreis zu gewinnen!
Wollt ihr wirklich, dass die Adnetfelder, die heute so aussehen
in Zukunft Gewerbegebiet werden?
„Unsere Initiative richtet sich weder gegen neue Arbeitsplätze noch gegen die Fa. Schlotterer – doch das Ausmaß muss für die Gemeinde Adnet und ihre BewohnerInnen verträglich sein!"
Wir sind:
FÜR
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Erhalt von wertvollem Grünland für weitere Generationen
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ein Adnet, das für uns alle lebenswert bleibt
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eine Wirtschaft, die nachhaltig und angemessen agiert
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Alternativen & Nutzung von brach liegenden Gewerbe- und Industrieflächen (Flächen, die für diese Nutzungen bereits gewidmet sind, lt. WWF-Report 40.000 Hektar österreichweit
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ein rechtsstaatliches Verfahren (dieses bedingt die Neuauflage des REKs mit ausführlichen Prüfungen hinsichtlich Umwelt, Verkehr etc. und keine REK-Änderung)
GEGEN
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sinnlosen Flächenfraß und Bodenversiegelung von mindestens 5 Hektar Grünland
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eine künftige Industriegemeinde Adnet
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enorme Zunahme und Schwerverkehr und PKW-Verkehr
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kurzsichtige Entscheidungen zu Lasten zukünftiger Generationen
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Schürfen von Ängsten bei der Bevölkerung
Ein Gutachten des renommierten Raumordnungs-Experten
a.o. Univ.-Prof. Dr. Karim Giese hat ergeben, dass eine Abänderung des REKs, wie es derzeit von der Gemeinde Adnet für die Adnetfelder (Bereich 3 – Betriebsanlagen Schlotterer) beabsichtigt wird, nicht rechtens ist.
Die Fa. Schlotterer glaubt, die benötigten Flächen in Form von Grünflächen der Adnetfelder gefunden zu haben und hat sich lt. Grenzbegehung vom 16.11.2020 bzw. Artikel in den Salzburger Nachrichten vom 04.12.2020 eine Fläche von 90.851 m² bei den Eigentümern gesichert.
Jetzt will die Gemeinde Adnet umwidmen. Um dies tun zu können, muss lt. Experten allerdings zuvor das REK (= Räumliches Entwicklungskonzept) neu aufgestellt werden.
Die Gemeinde Adnet meint, dies mit einer Abänderung des derzeit gültigen REK´s aus dem Jahre 1996 (Modifikation im Jahr 2005) bewerkstelligen zu können, was lt. Gutachten Prof. Dr. Karim Giese nicht rechtens ist.
Hier stellt sich die Frage, ob wir AdneterInnen von einer „Wohngemeinde mit landwirtschaftlicher Prägung“ (siehe REK der Gemeinde Adnet vom März 2005) überhaupt zu einer Industriegemeinde werden wollen?
Die Gemeinde wollte und will das Thema REK in der Corona-Weihnachts-Zeit 2020/21 still an den BürgerInnen vorbei mit spärlicher Information in kurzer Zeit erledigen.
Um aufzuzeigen, welche Ausmaße das geplante Projekt hat, haben wir ein erstes 3D-Baumassenmodell erstellt, um den BürgerInnen von Adnet vor Augen zu führen, was die in der Bekanntmachung der Gemeinde Adnet vom 25.11.2020 beabsichtigen Änderungen des REK in Wirklichkeit bedeuten. Dieses Modell sollte das Ausmaß der beabsichtigten Grünlandzerstörung und Landschaftsverunstaltung aufzeigen.
Die Visualisierung basierte auf nachstehenden Informationen:
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Zeitungsartikel vom 4.12.2020 in den Salzburger Nachrichten (9,2 Hektar)
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Die Bestätigung von Firma Schlotterer zum E-Mail von Scheicher mit dem Baumassenmodell
Dies führte dazu, dass in der Corona-Weihnachtszeit kurzfristig mindestens 250 AdneterInnen ihre Ablehnung zu diesem Projekt der Gemeinde Adnet kundgetan haben.
Seitens der Gemeinde Adnet wurde den Initiatoren der Info-Aktion vorgeworfen, diese Unterschriften nur aufgrund einer völlig überzeichneten Darstellung erwirkt zu haben.
Bei einer am 2.2.2021 stattgefundenen Pressekonferenz mit anschließender interner Projektvorstellung an alle Fraktionen wurden seitens Fa. Schlotterer nun detaillierte Projektinformationen für Werk III verbal bekannt gegeben.
Demnach sollen 19.000 m² von 43.000 m² verbaut werden, mit einer Gebäudehöhe von bis zu 19 Metern (inzwischen ca. 24 Meter Höhe).
Für die erste Baustufe von Werk III sollen 19.000 m² Fläche bebaut werden. Eine Zahl im Vergleich dazu: die beiden Terminals des Salzburger Flughafens haben ca. 18.600 m² bebaute Fläche (siehe Luftbild unter „Aktuelles“).
Oder anders:
19.000 m² x 19 Meter Hallenhöhe sind 361.000 m³ Kubatur für Werk III. 361.000 m³ entspricht einem umbauten Volumen, das das Gebäude der Volksschule Adnet (40,00 m Länge x 17,65 m Breite x 11,50 m Höhe) an die 40 Mal unterbringt. Oder in weiteren Zahlen gesprochen: 650 Einfamilienhäuser mit einem Ausmaß von cirka 10,00 m Länge x 8,00 m Breite x 7,00 m Höhe.
Zudem müssen noch ca. 720 PKWs geparkt werden (720 Fahrzeuge à 25 m² = 18.000 m²), mitten auf den Adnetfeldern!
Blechsalat statt Weidevieh. Das Projekt wird von Bürgermeister und Fa. Schlotterer „klein“ geredet. Die Zahlen sprechen jedoch eine ganz andere Sprache.
Außerdem sollen jährlich zwischen 50 und 70 MitarbeiterInnen bis 2035 aufgenommen werden. Bei durchschnittlich 50 pro Jahr sind dies 750 in diesem Zeitraum. Kommen 80% der Beschäftigten mit dem eigenen PKW (Einholung Auskunft bei einem Verkehrsgutachter), sind das 600 Autos auf den Adnetfeldern.
Für die An- und Abfahrten sind das zusätzliche 1.200 Fahrbewegungen auf der Wiestallandesstraße in Seidenau und Seefeldmühle. Ein Teil davon bei Schichtwechsel mitten in der Nacht, dies auch aus Vigaun, Kuchl durch Waidach. Gute Nacht!
Ein Bahnanschluss fehlt zur Gänze. Das öffentliche Verkehrsnetz ist dünn getaktet bzw. nachts gar nicht vorhanden. Das ist absolut kein zukunftsfähiger Standort für den dann größten Industriebetrieb im Bundesland Salzburg.
Weiters sprach die Geschäftsführung der Fa. Schlotterer von einem geplanten Hochregallager für die Logistik.
Das bringt explodierenden LKW-Zu- und Abliefer-Verkehr mit sich. Die Fa. Schlotterer informiert in einer Presseinformation, dass für Adnet kein zusätzliches Verkehrsaufkommen entstehe, da eine separate Zufahrtsstraße gebaut werde. Das mag sein – Fa. Schlotterer hat dabei jedoch vergessen, dass die jetzt schon sehr verkehrsgeplagten Ortsteile Seidenau und Seefeldmühle auch zu Adnet gehören!
Erhöhter Pendlerverkehr,
mehr Lärm und Abgase
Die Geschäftsführung der Fa. Schlotterer begründet die Wahl der Felder mit dem kurzen Weg, den ihre leitenden Angestellten aus dem Zentralbüro zu den neuen Produktionsstätten haben werden. Ist es jedoch wirklich notwendig, alle Werke der Fa. Schlotterer auf einem Platz zu vereinen?
Das Argument des kurzen Weges ist wortwörtlich sehr kurz gedacht, wenn man bedenkt, dass der Umkreis, aus dem die zusätzlichen bis zu 800 neuen MitarbeiterInnen, die dann nach Adnet kommen werden, sich extrem vergrößern wird. Die neuen Pendler werden die Gesamtzahl aller mit dem Auto gefahrenen Kilometer um ein Vielfaches erhöhen.
Sollte so ein Betrieb nicht eher in einer strukturschwachen Region entstehen, aus der derzeit viele weit auspendeln müssen?
Aber es geht nicht allein um die Größe. Ob jetzt ein 250.000 m³ oder 400.000 m³ Gebäude entsteht. Adnet ist im Falle der Realisierung dann keine Wohngemeinde mit landwirtschaftlicher Prägung mehr, sondern wird zum Industriedorf mit stark verändertem Charakter.
Ist die Straße über die Geländekante einmal gebaut, ist der Bann gebrochen und nach und nach könnte das ganze Sonnenplateau verbaut werden und sind die Adnetfelder für Mensch und Tier für immer verloren! Unverbauter Boden ist für unser aller Zukunft auf diesem Planeten von höchster Bedeutung.
Die Entscheidungsträger sind dabei, die Adnetfelder zu zerstören. Ist das die Gegenleistung Wert (Ansehen beim Landeshauptmann; Steuern, die zum beachtlichen Teil in den Gemeindesteuer-Ausgleichsfonds fließen – gegen eine dann für immer zerstörte Landschaft)??
Landfraß, Bodenversiegelung und Klimawandel:
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie krisenanfällig das weltweite Wirtschaftssystem und die Produktionsketten, einschließlich für Lebensmittel sind. Es ist für unsere Gesellschaft überlebenswichtig, den Bodenverbrauch zu beschränken. Es braucht eine restriktive Flächenwidmung, ein Bauverbot für fruchtbare Böden und eine verstärkte Förderung für die Revitalisierung leerstehender Gebäude. Tobias Moretti kennt unser Problem und unterstützt unser Anliegen.
Wertverlust für Grundstückseigentümer und Zerstörung des Erholungsgebiets
Adnet ist ein sehr beliebtes Wohngebiet – eine Sonnenterrasse des Tennengaus. Die Liegenschaften und die sich darauf befindlichen Gebäude sind sehr gefragt und steigen zum Wohle der Ansässigen ständig im Wert. Über die Adnetfelder führen beliebte Wanderwege.
Durch die von der Gemeinde Adnet und der Firma Schlotterer vorgesehene industrielle Verbauung der Grünflächen in ihrem Zentrum wird dieses Image des Ortes zerstört. Das wird sich auch negativ auf die Grundstückseigentümer auswirken. Die Grundpreise werden nicht mehr im selben Ausmaß wie früher und in umliegenden Gemeinden steigen. Die Frage ist, wer kommt für den Schaden auf, den die Gemeinde Adnet den Grundstückseigentümern dadurch beschert?
Eines steht fest: Adnet würde nach der Errichtung des neuen Werksareals den Status des „schönen und begehrten ländlichen Wohnortes“ verlieren.
Die Eigentümer der Fa. Schlotterer (IFN Holding) betonen auf der eigenen Homepage ihren Einsatz hinsichtlich Nachhaltigkeit. Jedoch wird die Lebensqualität in Adnet für unsere und nachfolgende Generationen nachhaltig negativ beeinträchtigt werden. Uns Adnetern geht es gut hier. Was wollen wir uns mit den Schlotterer-Mehreinnahmen leisten, welche diese Einschränkung der Lebensqualität rechtfertigen?
Besorgte BürgerInnen von Adnet
(Familien Rehrl, Gimpl, Holztrattner, Holzmeister,
Itzlinger, Ortner, Schönberger, Scheicher)
und viele viele mehr!